(Update)

Die guten Nachrichten aus Köln reißen nicht ab. Am 08.11.2018 konnte bereits ein großer Erfolg der Initiative “Forum für Honorarkräfte Rheinische Musikschule Köln” vermeldet werden: Damals fiel im Stadtrat der Beschluss, dass die Musikschule mit 12 festen Lehrstellen ausgestattet und die Honorare erhöht werden sollen. Nun folgt ein Update:

Stadtrat Köln beschließt sieben weitere Stellen für Rheinische Musikschule
In der Stadtratssitzung am Donnerstag, den 14.02.19, wurde eine deutliche Verbesserung des Personaletats der Rheinischen Musikschule Köln (RMS Köln) verabschiedet – ein wichtiger Schritt, in der Umsetzung des Haushaltsbeschlusses vom 08. November 2018 hin zu einer Erhöhung des Stellenwerts musikalischer Bildung in Köln.
Dabei fallen die Verbesserungen nun deutlich umfangreicher aus, als zuvor absehbar: Statt der im November angekündigten 12 neuen festen Stellen, erhöht sich der Personaletat der Rheinischen Musikschule um ein Stundenkontingent von 19 festen Stellen. Die Aufstockung um 7 weitere Stellen wird ermöglicht durch einen Sachmittel-Zuschuss von 500.000 Euro, die der Stadtrat im letzten Haushaltsbeschluss zusätzlich zu den 12 Stellen bewilligte. Die ebenfalls angekündigten Honorarverbesserungen für freie Mitarbeiter*innen, werden erst nach der Umsetzung des neuen Personalplans umgesetzt. Der Einzelunterricht soll hierbei statt bisher mit 25 Euro Bruttohonorar mit künftig 35 Euro pro Zeitstunde vergütet werden.
„Die nun angekündigten Verbesserungen bleiben zwar unter unseren Forderungen, jedoch weisen die Honorarerhöhungen und vor allem die Senkung des Anteils der von Honorardozent*innen gehaltenen Unterrichtsstunden auf unter 30% in die richtige Richtung: Musikschularbeit kann nur mit Festanstellungen sinnvoll betrieben werden“, meint Wolfgang Ruland, Honorarkraft an der RMS Köln und Mitglied des Sprecher-Teams des Forums für Honorarkräfte. Eva-Maria Zimmermann, ebenfalls Sprecherin für das Forum, sagt weiterhin: „Nach diesem ersten Erfolg wird ein nächster Schritt sein, das Thema des Stellenwerts musikalischer Bildung auch auf Landesebene weiter zu stärken. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Kommunen mit dieser Aufgabe nicht allein gelassen werden dürfen. Der ver.di Landesfachgruppenvorstand Musik NRW arbeitet deshalb derzeit an einem Vorschlag für ein Landesmusikschulgesetz.“

ver.di Fachgruppe Musik
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„Jeder Arbeitnehmer hat in jedem Kalenderjahr Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub. Als Arbeitnehmer gelten auch Personen, die wegen ihrer wirtschaftlichen Unselbständigkeit als arbeitnehmerähnliche Personen anzusehen sind.“

Bundesurlaubsgesetz §1 und §2
Der Zaubertrank heißt Gruppenarbeit.

Vor 56 Jahren, am 8. Januar 1963, wurde das Bundesurlaubsgesetz verkündet. Seit 56 Jahren könnten Freiberufler mit einem Haupt-Auftraggeber bezahlten Erholungsurlaub beantragen. Seit 56 Jahren stellen Freiberufler KEINE Anträge auf Erhohlungsurlaub, da sie keinen Kündigungsschutz genießen…

Keine Anträge…? Nicht ganz!

Immer wieder entstehen gallische Dörfer, die den einzigen Zaubertrank brauen, der hier weiterhilft: Gruppenarbeit. In einer Gruppe von mehreren DozentInnen wurde bereits an mehreren Volkshochschulen erfolgreich Urlaubsentgelt beantragt und ausgezahlt. Diese wichtige Grundzutat muss man dann meist noch mit diversen Gewürzen abschmecken, wie etwa Kontakte zu PolitikerInnen oder Medienaufmerksamkeit, Durchhaltevermögen und Solidarität, oder einfach eine Prise Glück. Die Berichte im Infoheft Urlaubsentgelt erzählen davon.

Wo wird bereits Urlaubsentgelt ausgezahlt?

VHS Augsburg
VHSen Berlin
VHS Bonn
VHS Düsseldorf
VHS Frankfurt / Main
VHS Hamburg
VHS Heidelberg
VHS Flensburg*
VHS Kiel
VHS Köln
VHS Osnabrück

“Infoheft Urlaubsentgelt”, Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte

* Die VHS Flensburg ist in der letzten Ausgabe des Infohefts noch nicht enthalten und wird in der nächsten Auflage gelistet.

Links:

Dürfen wir mitfeiern?

2019 feiern die Volkshochschulen ihr 100jähriges Bestehen. Zwar gibt es bei einem dezentralen Konzept wie den VHSen kein einheitliches Gründungsjahr für alle Einrichtungen. Dennoch beschreibt der Deutsche Volkshochschulverband das Jahr 1919 als Ausgangspunkt:

“Das Jahr 1919 setzt den Grundstein für die Entwicklung der Weiterbildung in öffentlicher Verantwortung, die seither konstituierend ist für Volkshochschulen: Artikel 148 der Weimarer Verfassung forderte alle staatlichen Ebenen dazu auf, das Volksbildungswesen einschließlich der Volkshochschulen zu fördern.
Die Weiterbildung erhielt damit erstmals Verfassungsrang und wurde zum integralen Bestandteil des öffentlichen Bildungssystems. Dies löst deutschlandweit eine Welle von Volkshochschulgründungen aus. In keinem anderen Jahr der deutschen Geschichte wurden so viele Volkshochschulen gegründet.”

Deutscher Volkshochschulverband: 100 Jahre VHS, www.dvv-vhs.de/100-jahre-vhs

“Weiterbildung in öffentlicher Verantwortung”? Wer an der VHS unterrichtet, spürt von dieser öffentlichen Verantwortung eher wenig. Ausgerechnet die Lehre, Herzstück eines jeden pädagogischen Betriebs, wird zum Großteil von Honorarlehrkräften gestemmt.

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Die meisten freien Lehrkräfte wissen noch immer nicht, dass sie unter bestimmten Voraussetzungen einen gesetzlichen Anspruch auf Urlaubsentgelt haben. Um dieses Wissen zu verbreiten, organisierte der Arbeitskreis Honorarkräfte der GEW Düsseldorf eine Veranstaltung zum Thema. Sie fand unter dem Titel „Urlaubsentgelt für Arbeitnehmerähnliche – ein Erfahrungsaustausch“ am 26.9.2018 im Gewerkschaftshaus in Düsseldorf statt. Es fand sich ein kleiner, aber sehr interessierter und engagierter Kreis von Kolleg*innen aus Düsseldorf und Umgebung ein. Hier ein Bericht von der Veranstaltung.

Einfach mal ausspannen. Ohne auf’s Konto zu schauen…
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NetzwerkSiebzehn Lehrkräfte aus sieben Organisationen und fünf Fächern kamen beim politischen Vernetzungstreffen am 23.06.2018 im GEW-Haus in Stuttgart zusammen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie in Baden-Württemberg als Freiberufler in der Bildung arbeiten – und dass sie sich in verschiedener Form für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen.

Anwesend waren Aktive aus den Organisationen/Gremien

  • Landesfachgruppe Hochschule, GEW Baden-Württemberg
  • Landesarbeitskreis DaF, GEW Baden-Württemberg
  • Selbstständige in ver.di, Bezirk Mittelbaden-Nordschwarzwald
  • Deutsche Orchester-Vereinigung (DOV)
  • Bundeskonferenz der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen (BKLM)
  • Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte
  • DaF-DozentInnen-Initiative Stuttgart

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columbia strikeAm Columbia College in Chicago unterrichten circa 1.200 part-time adjuncts, Lehrende ohne Anstellung, ähnlich wie die Lehrbeauftragten an deutschen Hochschulen. Am 22.11. hat eine von der Part-Time Faculty Association einberufene Versammlung zu einem Streik am 29. und 30. November 2017 aufgerufen. Die Verwaltung  will die Verträge, die im vergangenen August ausgelaufen sind, mit neuen ersetzen, in denen die bei dem vorigen Vertragsabschluss erkämpften Verbesserungen abgeschafft werden sollen. Zudem verweigert die Verwaltung eine Aufnahme ernsthafter Verhandlungen. Mehr dazu hier.

Streik Musik Bayern

© Stephan Rumpf

Kreidefresser erklärt sich solidarisch mit den streikenden Lehrbeauftragten für Musik in Bayern. Sie benötigen dringend unsere Unterstützung für ihren Aufruf.

120 Lehrbeauftragte für Musik spielen vor der Bayerischen Staatskanzlei die Bayernhymne – in Moll. Sie sind aus ganz Bayern angereist, demonstrieren, streiken. Für Lehrbeauftragte keine Selbstverständlichkeit, denn streng genommen genießen sie kein Streikrecht. Trotzdem hat die Bundeskonferenz der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen (BKLM) dazu aufgerufen, vom 13. – 24. November der Arbeit fernzubleiben, ein deutliches Zeichen dafür, wie dramatisch die Situation ist. Read More →

Warnstreik_WDR_220917Weil sich die Arbeitgeberseite in den Tarifverhandlungen nicht bewegte, traten JournalistInnen des Westdeutschen Rundfunks (WDR) wiederholt in den Warnstreik. Im letzten Warnstreik legten nach Angaben des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) über 400 MitarbeiterInnen die Arbeit nieder. Nachrichtensendungen entfielen oder mussten durch Notpersonal gestemmt werden, beim Sender 1Live-Info solidarisierten sich die JournalistInnen und spielten zeitweise nur Musik ohne Moderationsbeiträge. Am 25. September vermeldete der DJV: In der fünften Verhandlungsrunde kam es endlich zum Tarifabschluss. Demnach können sich WDR-JournalistInnen auf 2,0 bis 2,2 Prozent mehr Gehalt freuen – bzw. auf entsprechend höheres Honorar.

Denn die Warnstreiks und Tarifverhandlungen wurden von festen und freien MitarbeiterInnen gemeinsam durchgeführt und waren getragen von einer gemeinsamen Strategie. Read More →