Auch 2019 beteiligten sich wieder Honorarlehrkräfte am 1. Mai. Der Tag der Arbeit mit den traditionellen Demos und Redebeiträgen bietet ihnen einen guten Rahmen, um sichtbar zu werden. Dokumentiert sind Aktionen unterschiedlicher Art in Köln, Bonn, Berlin, Hamburg und Stuttgart.



Köln feiert: 35 Festverträge für Lehrkräfte der Musikschule

Während die freiberuflichen Lehrkräfte der Rheinischen Musikschule Köln letztes Jahr noch für feste Stellen und höhere Honorare kämpften, so konnten sie dieses Jahr einen Erfolg feiern. Über Facebook teilte die Initiative am 1. Mai 2019 mit:
“Für uns steht heute alles unter dem Motto “35”, denn genau seit heute sind insgesamt 35 Kolleginnen und Kollegen vom Honorarverhältnis in Festanstellung überführt und die Honorare der im Honorarverhältnis verbleibenden Lehrkräfte werden ab heute auf 35 Euro für 60 min. Einzelunterricht erhöht – ein Plus von 40%!
Forum für Honorarkräfte der RMS Köln am 01. Mai 2019 per Facebook
Ein Grund für uns alle zu feiern und ein Grund mehr, weiter zu machen auf unserem Weg! Wir möchten ausdrücklich alle ermutigen, sich gewerkschaftlich zu organisieren und für bessere Arbeitsbedingungen, Verträge und höhere Löhne zu kämpfen – es lohnt sich! Wir alle sind die Gewerkschaft und gemeinsam sind wir alle stark!”
Bonn spricht: “Fünfwöchige Kettenverträge sind unsere Arbeitsrealität”
In Bonn liefen Honorarlehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache nicht nur im Demozug der Gewerkschaften mit, sondern beteiligten sich auch durch einen Redebeitrag auf der Bühne. “Das Innenministerium und das Bundesarbeitsministerium sind für diese (Deutsch)Kurse verantwortlich. (…) Sobald es um die Beschäftigungsverhältnisse der Lehrkräfte geht, entziehen sich die staatlichen Auftraggeber komplett ihrer sozialen Verantwortung. Fünfwöchige Kettenverträge sind unsere Arbeitsrealität”, legt eine Sprecherin des Bonner Offenen Kreises / Bündnis DaF/DaZ-Lehkräfte dar. Unter diesen Verhältnissen litten insbesondere Frauen, denn etwa 80% der Lehrkräfte seien weiblich, so die Rednerin weiter. “Wir betrachten diese Verhältnisse daher als strukturelle Diskriminierung von Frauenerwerbstätigkeit.”
Rückblick
- Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte: Honorarlehrkräfte am 01. Mai 2018
- Essay: “Warum ich als Honorarlehrkraft am 1. Mai auf die Straße gehe”, 01. Mai 2018