
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen hat die Online-Petition “Für eine Entfristungsoffensive an hessischen Hochschulen” gestartet. Demnach grassieren an hessischen Hochschulen auch dann noch Befristungen, wenn die Beschäftigten Daueraufgaben wahrnehmen.
Die GEW Hessen nutzt nun die anstehenden Verhandlungen über einen neuen Hochschulpakt in Hessen 2019, um das Thema neu aufzurollen. Dabei setzt sie auf den gestiegenen Einfluss der GRÜNEN. Diese hatten sich in ihrem Wahlprogramm für Verbesserungen im Hochschulbereich ausgesprochen – nun müssen Taten folgen.
Schade: Die freien Lehrbeauftragten an Universitäten kommen im Text nicht vor. Sie üben ebenfalls häufig Daueraufgaben aus und hangeln sich dabei von Honorarvertrag zu Honorarvertrag.
Dennoch: Die Petition ist wichtig und richtig. Mehr unbefristete Stellen und ein genauer Blick auf die Arbeitsbedingungen im Hochschulbereich, das wäre gut für alle. In diesem Sinne: Spread the word!
Wir rufen die hessischen GRÜNEN dazu auf, ihre gestiegene Gestaltungsmacht im hessischen Landtag für eine Entfristungsoffensive an den hessischen Hochschulen einzusetzen. (…) Für die Frage der Befristung darf nicht die Mittelherkunft, sondern müssen die tatsächliche Dauer sowie die Art der Tätigkeit entscheidend sein. (…)
Die Befristungsquote des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals liegt nach Daten des statistischen Landesamts seit mehr als zehn Jahren nahezu unverändert bei etwa 93 %. (…)
In ihrem Wahlprogramm fordern die GRÜNEN zu Recht die Begrenzung der Befristungspraxis, Dauerstellen für Daueraufgaben und einen Tarifvertrag für Hilfskräfte. Diese Forderungen, in denen wir einige Kernpunkte aus dem Templiner Manifest der GEW und den Forderungen des Netzwerks für Gute Arbeit in der Wissenschaft wiedererkennen, begrüßen wir ausdrücklich und nehmen Sie beim Wort. Jetzt müssen Taten folgen.
Auszug aus der Petition der GEW Hessen: “Für eine Entfristungsoffensive an hessischen Hochschulen”